Oh young folk —
if you fear death,
die now!
Having died once
you won't die again.
(Hakuin Ekaku)




In dieser Installation werden unter ähnlicher Thematik entwickelte Arbeiten mehrmedial zusammengebracht: das Klavierstück #1 ermöglicht durch eine wiederholte Sequenz kurzer Ereignisse, die durch lange Pausen voneinander isoliert sind, spontane Konzentration auf den Moment, dabei jeden durch Erinnerung gebildeten Zusammenhang bewusst negierend. Mittels unterschiedlicher Zeitstrukturen und dynamischer Verläufe akustisch vom Klavierstück getrennt, erklingt das Hörstück 4, Sonam, eine nicht-lineare Collage aus Musikzitaten, Alltagsgeräuschen und Sprache, die die Tonspur bildet für das Video 4, HaarSchnitte, das in seiner Dramatisierung eines trivialen Alltagsvorgangs das komplexe Verhältnis von Augenblick und Erinnerung thematisiert. Die Fotoarbeiten aus dem Portfolio Der Prozess der Erinnerung denken über Bilder als sich gegenseitig überlagernde und widersprechende Richtungen von Wahrnehmung und Erinnerung nach.

Die Skulptur schließlich, deren formale Gestaltung im wesentlichen aus Zufallsoperationen gewonnen wurde, bildet in ihrer Abstraktion städtischer Architektur einerseits den Rahmen für die gemeinsame Thematik und zugleich den Ort, der es erlaubt, dass Skulptur, Fotografie, Video und Musik wertneutral als autonome Medien in Beziehung treten können, ohne ihre jeweilige Eigenständigkeit zu verlieren. Somit wird hier eher ein soziales Modell entworfen, als der Versuch unternommen, ein totalitäres Gesamtkunstwerk oder Multimedia-Spektakel zu inszenieren.